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Es soll eine vornehme, weißgekleidete Gestalt gewesen sein, die auf dem ehemaligen Friedhof am Wege nach Fürstenberg, umgeht. Einige Altglobsower wollen sie schon gesehen haben. Um 1890 erzählte die verstorbene Schwester der Dorfschulzen A. Kugler, dass ihr die weiße Frau vormittags zwischen elf und zwölf mitten auf dem Weg am alten Friedhof begenet sei. Die Sage hat wohl folgenden historischen Hintergrund: Die Unternehmerin der Altglobsower Glas- hütte Madame Louise Pirll war eine leidenschaftliche Reiterin, die meist ein weißes Reitkeid trug. Wenn sie von ihrem Spazierritt heimkehrte, pflegte sie in ihrer Reitkleidung in die Glashütte zu gehen, um die angefertigten Arbeiten zu besichtigen. Die Glasballone, die ihr nicht zusagten, zerschlug sie rabiat mit der Reitpeitsche. Die Glasmacher haben mit dieser Handhabung öfter unangenehm Bekanntschaft gemacht. So mag sie sich gehörig Respekt verschafft haben, aber auch Furcht und Abneigung unter der Dorfbevölkerung erzeugt haben.
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